Der Nationalpark
Gemeinsamer Nationalpark
Warum im Hunsrück?
Schritte zum Nationalpark
Wie kann ich mitmischen?
Wo liegt der Nationalpark in Deutschland?
Weltnaturerbe Serrahn: Buchenurwald im Muritz-Nationalpark
Nationalparkamt Müritz
Hotspots der biologischen Vielfalt in Deutschland (größer)
Gemeinsamer Nationalpark
in Rheinland-Pfalz und im Saarland
Beitrag zum Buchenwaldschutz weltweit
Nationalpark in Rheinland-Pfalz und im Saarland– wozu?
Wieso Nationalpark und nicht Naturpark oder Biosphärenreservat?
Nationalpark in Rheinland-Pfalz und im Saarland– wozu?
Rheinland-Pfalz ist waldreichstes Bundesland und zugleich eines der letzten Flächenländer in Deutschland ohne eigenen Nationalpark. Die Landesregierung hat 2011 die Einrichtung eines Nationalparks in ihr Regierungsprogramm aufgenommen, um der besonderen Verantwortung des Landes für den Schutz der Buchenwälder nachzukommen.
Rotbuchenwälder (Fagus sylvatica) sind weltweit nur in Zentraleuropa anzutreffen. Sie beherrschten einst das Waldbild, ihre Verbreitung in Deutschland ist durch den Einfluss des Menschen von 60% auf 4,5% der Landesfläche geschrumpft. Buchenwälder beherbergen eine große Artenvielfalt, die umso größer wird, je vielfältiger das Alter der Bäume ist. Daher sollen in ganz Europa die wertvollen Buchenwälder geschützt und erhalten werden – in einigen Regionen sogar mit Weltnaturerbe-Auszeichnung der UNESCO.
Wildnisgebiete, wie es Nationalparks sind, gibt es in Mitteleuropa kaum noch. Der Wildnisgebietsanteil (> 800 ha) an der Landfläche Deutschlands beträgt derzeit lediglich etwa 0,7%, davon liegen 0,32% in Nationalparks. Daher strebt die Bundesregierung in ihrer „Nationalen Biodiversitätsstrategie“ u.a. an, bis 2020 auf 2% der Bundesfläche Wildnis entstehen bzw. auf 5% der gesamten Waldfläche eine natürliche Waldentwicklung zuzulassen, um der natürlichen Lebensraumdynamik wieder mehr Raum zu geben. Rheinland-Pfalz will dafür 10% seiner Staatswaldfläche bereitstellen, Privat- und Kommunalwaldflächen werden hier nicht eingeplant.
Mit der Einrichtung eines Nationalparks im Hunsrück will Rheinland-Pfalz – mit Unterstützung des Saarlands – zur Erreichung dieser Zielstellung beitragen. Nur in Nationalparks darf sich die Natur noch zu großen Teilen nach ihren eigenen Gesetzmäßigkeiten entwickeln, kann auf großer Fläche Wildnis entstehen. Ein Nationalpark im Hunsrück kann dazu beitragen, die letzten Juwelen ausgedehnter Buchenwälder zu bewahren, die Artenvielfalt zu erhalten und das Erleben von „Wildnis“ inmitten genutzter Landschaften auch für kommende Generationen zu ermöglichen.
Insgesamt wurden in Rheinland-Pfalz fünf nationalparkwürdige Gebiete ausgewählt. Alle liegen in so genannten „Hotspots“ der biologischen Vielfalt – Regionen in Deutschland mit einer besonders hohen Dichte und Vielfalt von Arten, Populationen und Lebensräumen (Bundesamt für Naturschutz).
Die Region Hochwald hat frühzeitig Interesse an einem möglichen Nationalpark bekundet und gab damit den Auftakt für den weiteren Diskussionsprozess zum möglichen Nationalpark.
Ausgewiesene Radfahrwege im Naturpark Oberpfälzer Wald – hier tritt man gern in die Pedale
Tourismus NEW /Naturpark Oberpfälzer Wald
Schafe als Landschaftspfleger im Biosphärenreservat Rhön
Archiv Hess. Verwaltungsstelle BR Rhön
Wieso Nationalpark und nicht Naturpark oder Biosphärenreservat?
Nationalparks sind als „Überlebens-“, Schutz- und Entfaltungsräume prädestiniert, denn hier darf sich die Natur vom Menschen weitgehend unbeeinflusst entwickeln, darf das natürliche Werden und Vergehen seiner ganz eigenen Dynamik folgen. „Natur Natur sein lassen“ ist zentrales Ziel. Wildnis entsteht. Bedrohte Arten finden in unserer weitgehend zersiedelten Landschaft einen Rückzugsraum. Als höchstes Gütesiegel im Naturschutz bietet ein Nationalpark den besten Schutz für die Natur. Nur in Nationalparks bietet sich noch die Möglichkeit, die Faszination ungestörter Entwicklungsprozesse der Natur zu beobachten und das Entstehen von Wildnis zu erleben und zu verstehen.
Nationalparks sind zudem eine weltweit bekannte Schutzkategorie und damit Touristenmagnete. Als Imageträger für sanften Tourismus in intakter Natur bringen sie wirtschaftliche Vorteile mit sich – genau das Richtige für die Region Hochwald!
Die Schutzwirkung von Naturparks und Biosphärenreservaten für die Natur ist geringer. So ist der vorrangige Zweck von Naturparks nicht der Naturschutz, sondern in erster Linie die Förderung von nachhaltigem Tourismus.
Biosphärenreservate dienen dem Schutz traditioneller Kulturlandschaften, wollen also vom Menschen geprägte Landschaftsbilder bewahren und nachhaltige Nutzungsformen erproben. Das Ziel dynamischer Naturentwicklung wird in Biosphärenreservaten nur in den Kernzonen auf mindestens 3% der Gesamtfläche verfolgt.