Blockschuttwälder – Stark bedrohtes Biotop und Lebensraum für seltene Pflanzen und Pilze
Blockschuttwälder – Stark bedrohtes Biotop und Lebensraum für seltene Pflanzen und Pilze
Hans Martin Braun
Auf leisen Pfoten durchs Reich der Wildkatze
Auf leisen Pfoten durchs Reich der Wildkatze
Hans Martin Braun

Warum im Hunsrück?

Hotspot der biologischen Vielfalt in Rheinland-Pfalz und des Saarlands

Hunsrück – als Nationalpark prädestiniert!

Wo genau soll im Hunsrück ein Nationalpark entstehen?

Wie groß soll der geplante Nationalpark werden?


Hunsrück – als Nationalpark prädestiniert!

Der Hunsrück ist als Waldnationalpark prädestiniert und besonders schützenswert, da hier noch großflächig natürliche Vorkommen der Buche anzutreffen sind. Naturbelassene Buchenwälder zählen zu den stark bedrohten Lebensräumen unseres Kontinents. Weiteren „guten Grund“ für einen Nationalpark im Hochwald gibt eine Studie des Bundesamtes für Naturschutz (BfN). Sie weist die Region als „Hotspot der biologischen Vielfalt“ aus (Kurzbeschreibung der Hotspotregion).

Naturschutzfachlich hat der Hunsrück schnell überzeugt: 55 Prozent der Wälder im potentiellen Nationalparkgebiet sind schon heute Laubwald. Fast ein Viertel der Wälder ist älter als 120 Jahre. Der Buchenanteil liegt mit 4.612 ha bei knapp 50 % (Karte ökologische Hauptbaumart). Absolut gesehen ist der Buchenanteil damit sogar größer als die 3.672 ha Buchenwaldflächen im Nationalpark Kellerwald-Edersee (64% der Gesamtfläche von 5.738 ha).

Innerhalb des Nationalparks zeugen auf Rheinland-pfälzischer Seite allein 11 Naturschutzgebiete (529 ha; Karte Naturschutzgebiete, 2.273 Hektar Flora-Fauna-Habitat-Gebiete und 2.115 Hektar kartierte wertvolle Biotopkomplexe von der naturschutzfachlichen Wertigkeit des Gebietes. Auf saarländischer Seite kommen 3 weitere Naturschutzgebiete (rd. 126 Hektar) dazu.

Die Gebietskulisse zeichnet sich durch eine herausragende Standort- und Strukturvielfalt aus. Besonders wertvolle Biotope sind zahlreiche Bruchstandorte und Hangmoore mit Sumpf- und Moorwäldern sowie Rosselhalden mit Blockschuttwäldern. Die sog. „Hunsrückbrücher“ (Mittelgebirgshochmoore) sind ein Alleinstellungsmerkmal des künftigen Nationalparks.

Die störungsarmen, großflächig zusammenhängenden und altholzreichen Wälder sind sehr bedeutende Lebensräume für Arten mit großen Raumansprüchen wie die Wildkatze, Rotwild und für Altholzbewohner, z.B. Schwarzspecht, Rauhfußkauz und Bechsteinfledermaus. Mit der Wildkatze, dem Schwarzstorch und dem Rauhfußkauz leben drei Arten von bundesweiter Bedeutsamkeit im Nationalparkgebiet.

Vielfältige Standorte und Biotopkomplexe aus Arnika- und Orchideenwiesen, Nass-, Feucht- und Bergmähwiesen, eng verzahnt mit den Waldlebensräumen sowie naturnahen Mittelgebirgsbächen und Stillgewässern, beherbergen eine außergewöhnliche Artenvielfalt (Quellen: Ministerium Rheinland-Pfalz und BfN).

Gründe genug also, den Hunsrück für einen Nationalpark in die engere Wahl zu nehmen – und nicht mehr aus den Augen zu lassen!

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Karte der Gebietskulisse (grösser)

Wo genau soll im Hunsrück ein Nationalpark entstehen?

Der geplante Nationalpark erstreckt sich rund um den Erbeskopf zwischen Hermeskeil und Nonnweiler im Westen und Idar-Oberstein und Herrstein im Osten. In West-Ost-Achse über den Kamm des Hunsrück verlaufend, überwindet er 400 Höhenmeter mit dem Erbeskopf als größter Erhebung (816 m). Der Hochwald ist, gemeinsam mit dem angrenzenden Idarwald, das höchstgelegene Waldgebiet von Rheinland-Pfalz. Er erstreckt sich bis ins Saarland hinein, was ebenfalls Flächen in einen grenzüberschreitenden Nationalpark Hunsrück einbringen wird.

Die Abgrenzung des Nationalparkgebietes wurde nach naturschutzfachlichen Kriterien und unter Berücksichtigung der Belange und Vorstellungen der Region erarbeitet. Eine Karte der Gebietskulisse (Waldbesitzarten) findet sich hier.

Die Nationalpark-Flächen liegen auf rheinland-pfälzischem Gebiet in den Verbandsgemeinden Birkenfeld (4.170 Hektar), Hermeskeil (1.180 ha), Herrstein (2.560 ha) und Thalfang (1.350 Hektar), auf saarländischer Seite in den Gemeinden Nohfelden (ca. 580 Hektar) und Nonnweiler (ca. 360 Hektar).

Umschlossen wird der Nationalpark vom 205.500 Hektar großen Naturpark Saar-Hunsrück: Karte Natur- und Nationalpark.

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Wie groß soll der geplante Nationalpark werden?

Die Fläche des geplanten Waldnationalparks umfasst rund 9.260 Hektar auf rheinland-pfälzischer Seite und rund 940 Hektar auf saarländischem Gebiet. Damit wäre die von EUROPARC Deutschland, Dachorganisation der deutschen Schutzgebiete, empfohlene Mindestgröße von 10.000 Hektar erreicht (Qualitätsstandards für Nationalparks).

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