Kaffeetafel
Gastgeber profitieren vom Nationalpark-Tourismus – Kaffeetafel im Nationalpark Kellerwald-Edersee
Rita Wilhelmi

Vorteile & Chancen

Vielfältige Chancen für Natur, Mensch und Region

Wir sind überzeugt, dass mit dem Nationalpark ein hochkarätiger Gast an unsere Türe klopft. Mit dem Schutz des Hunsrück unter dem weltweit bekannten Prädikat, stehen einmalige Chancen ins Haus, die Region nachhaltig zu stärken und für neuen Schwung zu sorgen!

Wir möchten Türöffner für den Nationalpark sein und Sie dafür begeistern, unseren internationalen Gast herzlich in unserer Mitte willkommen zu heißen. Lassen Sie sich ein auf das Abenteuer Wildnis! Seele und Körper, Wildkatze und Urwaldbewohner, Unterkunftsbetriebe und regionale Dienstleister werden es Ihnen danken. Der öffentliche Nahverkehr, das Rad- und Wegenetz, die Palette der Kultur- und Bildungsangebote und Ihr Wohnumfeld profitieren unmittelbar. Öffnen Sie ganz Deutschland die Türen und seien Sie Gastgeber unserer wunderschönen Region im Nationalpark Hunsrück!

Wie profitiert die Natur von dem geplanten Nationalpark?

Was bringt mir der Nationalpark persönlich?

Welche Vorteile bringt der geplante Nationalpark für die Region?

Wie profitieren Rheinland-Pfalz und das Saarland von dem geplanten Nationalpark?

Wie profitiert Deutschland von dem geplanten Nationalpark?


Buche mit Baumpilzen
Buche mit Baumpilzen
Rainer Pöhlmann
Hunsrückbrücher
Die „Hunsrückbrücher“ sind Alleinstellungsmerkmal des künftigen Nationalparks
Gerhard Hänsel

Wie profitiert die Natur von dem geplanten Nationalpark?

Mit dem geplanten Nationalpark Hunsrück werden Buchenwälder unter Schutz gestellt, die in Europa als stark gefährdete Lebensräume gelten (mehr zu den Besonderheiten des Hunsrück).

Inmitten vielfältig genutzter Kulturlandschaften wird mit dem Nationalpark ein nutzungsfreier Raum geschaffen, in dem sich die Natur frei entfalten kann. Dadurch entstehen Lebensräume für besonders störungsempfindliche Arten und Freiräume für natürliche Prozesse ohne Einfluss des Menschen.

Unter einem großflächigen, dauerhaften Schutz können sich auf lange Sicht wieder alle Altersphasen und Entwicklungsstufen eines Buchenwalds entwickeln. Die entstehenden charakteristischen Alt- und Totholzstrukturen stellen bedeutende Lebensräume für gefährdete und hoch spezialisierte Arten (z.B. Alt- und Totholzbewohner, Urwaldreliktarten) dar. Besonders holzbewohnende Insektenarten (v.a. Käfer) sowie Pilze, Moose und Flechten profitieren.

Die Hoch- und Quellmoore an den Flanken der Quarzitrücken, die sog. „Hunsrückbrücher“ sind ein weiteres wichtiges Schutzareal und Alleinstellungsmerkmal des künftigen Nationalparks. Viele Flurnamen weisen auf weitere potentielle Bruchflächen hin.

Mit dem Rückbau von Entwässerungssystemen und der Renaturierung von Mooren sollen eine Wiedervernässung angestoßen und damit Feuchtbiotope reaktiviert werden. Dadurch werden Lebensräume für viele hierauf angewiesene Arten wieder lebendig.

So stellt der Nationalpark insgesamt einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Vielfalt des Lebens dar und ist zugleich herausragender Baustein für den landesweiten Biotopverbund in Rheinland-Pfalz.

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Geführte Kanutouren
Geführte Kanutouren im Nationalpark Unteres Odertal eröffnen neue Perspektiven
Hans-Jörg Wilke, Nationalpark Unteres Odertal

Was bringt mir der Nationalpark persönlich?

74 Prozent der Deutschen leben in Städten, haben wenig Bezug zur Natur und Möglichkeiten, Natur zu erleben. Sie suchen im Urlaub und in ihrer Freizeit Abstand zum hektischen Alltag, sehnen sich nach Ruhe und Erholung in unberührter Natur.

Nationalparks bieten die faszinierende Möglichkeit, Natur hautnah und intensiv zu erleben. Die Begegnung mit unberührter Wildnis empfinden viele Menschen als emotionale Bereicherung und willkommenen Kontrast zum Alltag. Ganz nebenbei tragen Nationalparks damit zur Gesundheitsvorsorge bei und regen zu einer nachhaltigeren Lebensweise an.

Sie bieten zugleich vielfältige Möglichkeiten naturkundlicher Bildung, die das Spektrum der regionalen Kultur- und Bildungsangebote erweitern.

Nicht zuletzt geht mit steigender Attraktivität der Nationalpark-Region eine Verbesserung der (touristischen) Infrastruktur einher. Davon profitieren Urlauber und Einheimische gleichermaßen!

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Baumkronenpfad
Der Baumkronenpfad im Nationalpark Hainich lockt Tausende Besucher an
Thomas Stephan, Nationalpark Hainich

Welche Vorteile bringt der geplante Nationalpark für die Region?

Der Hunsrück gilt schon lange als strukturschwaches Gebiet. Viele junge Leute ziehen in wirtschaftsstärkere Regionen, gute und gesuchte Arbeitskräfte wechseln selten hierher. Im Gegensatz zur angrenzenden Mittelmosel ist die Region touristisch weit weniger erschlossen. Sie birgt viele Naturschätze, die bisher noch eher als „Geheimtipp“ gelten und nur wenig bekannt sind.

Mit dem geplanten Nationalpark könnte die Region aus ihrem „Dornröschenschlaf“ wach geküsst werden. Es bieten sich vielfältige Chancen:

  1. Das Prädikat „Nationalpark“ rückt die Region als naturtouristisches Reiseziel ins Rampenlicht und kann für Marketingmaßnahmen genutzt werden.
  2. Die Region wird touristisch aufgewertet und profitiert von steigenden Besucherzahlen.
  3. Durch die Belebung der Tourismusbranche entstehen neue Wertschöpfungsketten mit zusätzlichen Arbeitsplätzen.
  4. Die touristische Infrastruktur der Region wird verbessert – neue Bildungs- und Erlebnisangebote sowie Besuchereinrichtungen werden geschaffen.
  5. Auch die regionale Infrastruktur (z.B. ÖPNV) kann von Investitionen zugunsten des Nationalparks profitieren.
  6. Die Vermarktungschancen regionaltypischer Erzeugnisse steigen.
  7. Wirtschaftliche Impulse erhöhen die Attraktivität des Standorts für weitere Investitionen von Unternehmen und Privaten.
  8. Neue wirtschaftliche Perspektiven können zu einer Verringerung der Abwanderung, insbesondere der Jugend, beitragen.
  9. Von der bundesweiten Herausstellung des Gebiets profitiert auch der umgebende Naturpark Saar-Hunsrück erheblich.
  10. Das Nationalparkumfeld als naturnaher Wohnort mit hoher Lebensqualität gewinnt an Attraktivität.
  11. Das Heimatgefühl der Menschen wird durch eine wachsende Identifikation mit dem Nationalpark und eine aktive Beteiligung an der Nationalparkentwicklung gestärkt.

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Wie profitieren Rheinland-Pfalz und das Saarland von dem geplanten Nationalpark?

Rheinland-Pfalz ist das waldreichste Bundesland und zugleich eines der letzten Flächenländer in Deutschland ohne eigenen Nationalpark. Mit dem geplanten Nationalpark trägt das Land seiner besonderen Verantwortung für den Schutz der Buchenwälder Rechnung und leistet zugleich einen Beitrag zur „Nationalen Biodiversitätsstrategie“ der Bundesregierung.

Eine ausführliche Darstellung finden Sie hier.

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Buchenurwald im Nationalpark Hainich
Buchenurwald im Nationalpark Hainich – Von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt
Rüdiger Biehl

Wie profitiert Deutschland von dem geplanten Nationalpark?

Deutschland ist international wie national verschiedene Verpflichtungen im Naturschutz eingegangen. Anlässlich des Weltgipfels für Umwelt und Entwicklung (UNCED) in Rio de Janeiro wurde 1992 das Übereinkommen über die biologische Vielfalt (Biodiversitäts-Konvention, CBD) verabschiedet. Auch die Bundesrepublik hat sich damit verpflichtet, die Biodiversität im eigenen Land zu erhalten, und zugleich die Entwicklungsländer beim Erhalt ihrer biologischen Vielfalt zu unterstützen.

Zur Umsetzung der Biodiversitäts-Konvention auf nationaler Ebene verabschiedete Deutschland 2007 eine „Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt“. Sie formuliert Ziele und Strategien, um die Gefährdung der biologischen Vielfalt in Deutschland zu verringern. Etwa indem wieder Wildnisgebiete auf 2% der Bundesfläche entstehen oder 5% der Waldflächen bzw. 10 % der Waldflächen der öffentlichen Hand einer natürlichen Entwicklung überlassen werden sollen.

Die Ausweisung des Hunsrücks und weiterer Nationalparks ist von zentraler Bedeutung, um diese Ziele zu erreichen. Im internationalen Vergleich betrachtet, ist die deutsche Nationalpark-Fläche – 0,54% der Landfläche – ohnehin nur gering. So haben etwa Frankreich auf 2,2%, Österreich auf 3% und Italien sogar auf 5,2% ihrer terrestrischen Landfläche Nationalparks eingerichtet. Mit der Ausweisung neuer Nationalparks wie dem Hunsrück stärkt Deutschland seine internationale Glaubwürdigkeit im Naturschutz.

Mit dem Nationalpark Hunsrück kann zudem ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung der wertvollsten europäischen Buchenwälder geleistet werden. Deutschland beherbergt ein Viertel des weltweiten Verbreitungsgebiets der Europäischen Buche und steht damit international in der Verantwortung für ihren Schutz.

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